Josef Kistler Weg 22 | 82140 Olching
08142 / 28 67-0

Leserbrief „Bei Energie an einem Strang ziehen“

  Zurück

zum Artikel „Auf dem Weg zum eigenen Stadtwerk vom 31.12.2011 im Münchner Merkur, Ausgabe Fürstenfeldbruck

“ Die Entscheidung der Stadt Olching, eine ihrer Kernaufgaben, nämlich die Versorgung der Kommune mit Energie, in einer zentralen Einheit zusammenzufassen, ist begrüßenswert. Hierbei sollten jedoch zwei Aspekte nicht vernachlässigt werden: Mit der GfA befindet sich in Olching ein leistungsfähiges Energieerzeugungsunternehmen, das Strom und Wärme aus nicht recyclingfähigen Abfällen herstellt. Damit lassen sich Primärrohstoffe einsparen, und die Energie ist C02-neutral.

Selbst leistungsfähigste Blockheizkraftwerke können da nicht mithalten, weil sie mit dem endlichen Primärenergieträger Erdgas betrieben werden und die C02-Bilanz belasten. Der Betrieb mit C02-neutralem Biogas ist zwar theoretisch möglich, ob die damit einhergehende Maismonokultur jedoch dem Umweltschutz nützt, darf zumindest angezweifelt werden. Und solange im Kreis nicht genügend Bioabfälle erfasst werden, lohnt am Standort GfA auch die Erzeugung von Biogas aus diesen Stoffen nicht. Dennoch erfüllen Blockheizkraftwerke außerhalb der technischen Reichweite der GfA-gespeisten Fernwärmnetze ihren Sinn, da sie das Gas wenigstens mit akzeptablen Wirkungsgraden verstromen.

Die Versorgung mit elektrischem Strom und Wärme ist zudem nicht nur ein elementares Grundbedürfnis der privaten Verbraucher sowie von Wirtschaft, Handel und Industrie, sondern auch eine der Kernaufgaben der Kommune.

Langfristige Versorgungssicherheit und umweltfreundliche Erzeugung sollten hier den Maßstab des Handelns darstellen. Für die maximale Verzinsung des eingesetzten Kapitals bieten sich andere Betätigungsfelder an. Und je schneller die Energieerzeuger und die Energieversorger in der Region an einem Strang ziehen, desto eher werden sie ihrer Aufgabe gerecht: Daseinsvorsorge als Dienst am Bürger und an der Umwelt.“

Dr. Thomas König

Vorstand der GfA