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Idee zur Energiewende: Müllofen in Biogasanlage umwandeln

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Halbzeit des 1. Landtagsviezpräsidenten

Münchner Merkur Fürstenfleldbruck vom 13.04.2011

Landkreis – Die Energiewende wird den Landtag in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode beschäftigen. Nach der Katastrophe in Japan müsse man den Einsatz der Kernenergie hinterfragen, sagte der 1. Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet (CSU) bei seiner Bilanz zur Halbzeit. Den Kreis Bruck betrifft das vielleicht ganz konkret: Die Müllverbrennungsanlage in Geiselbullach könnte laut Bocklet optimiert werden.

„Wenn wir die Energiewende hinkriegen wollen, kann es nur mit erneuerbaren Energien gehen“. Daher setzt der Landtagsvizepräsident auf die Anlage der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA). Hier verpuffe die Hälfte der erzeugten Wärme in der Luft. Daher müssten sich die Kreistage aus Bruck und Dachau auf ein Konzept einigen. Die Idee: „Man könnte einen der beiden Müllöfen in eine Biogasanlage umwandeln“.

Die rechtlichen Möglichkeiten müssten noch geprüft werden. Das im Gespräch befindliche Windrad an der Anlage hat für Bocklet nur symbolische Bedeutung. „Aber wenn kein Wind weht, könnte die Biogasanlage die Versorgung sicherstellen“. Für eine baldige Anbindung der GfA an die B 471 und A 8 will er sich in Brüssel einsetzen. Ein Teil der Strecke führt über ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet.

Offen sei die Zukunft des Fliegerhorstes. Der neue Verteidigungsminister lasse das Konzept der Bundeswehrreform erneut überprüfen.

Als Erfolg seiner Arbeit im Landtag sieht Bocklet die Ansiedlung des Grünen Zentrum in Puch und das Maisacher Konzept, das er durchgebracht habe. „Der Bebauungsplan soll im Herbst stehen“. Zudem habe er erreicht, dass die neue Bahnstromleitung nicht durch Germering führt.

Eine wichtige Entscheidung fällt der Landtag im Herbst, wenn es um die zweite S-Bahn-Stammstrecke und Verbesserungen des Bahnnetzes geht. Er habe gekämpft, dass der viergleisige Ausbau der Strecke Pasing-Eichenau ins Konzept aufgenommen wurde, so Bocklet. „Mir wäre es bis Buchenau lieber gewesen“. Doch laut Experten sei der Ausbau am Kloster und an der Amper zu schwierig.

Zufrieden blickt Bocklet auch auf die Arbeit der Bayern-CSU zurück. Trotz schwerem Start nach dem Verlust der absoluten Mehrheit habe man die Wirtschaftskrise gemeistert. Mit dem Programm „Aufbruch Bayern“ wird eine Milliarde Euro in die Bereiche Familie, Bildung und Innovation investiert. Man schaffe mehr Lehrerstellen und bau das Krippenangebot aus.

An die nächsten Wahlen denkt Bocklet noch nicht. „Derzeit sieht es aber nicht so aus, dass ich aufhöre“.

2011-04-27 SZ DAH